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Projekte
"Evolutionäre Symmetrietheorie" und "Reform der DOCUMENTA"

Projekt "Evolutionäre Symmetrietheorie": 

"Evolutionäre Symmetrietheorie" (kurz EST) ist ein Forschungsprogramm, das von mir 1991 ins Leben gerufen wurde: Ende Januar 1993 resultierte daraus das internationale Frankfurter Symposium "Evolutionäre Symmetrietheorie - Selbstorganisation und dynamische Systeme" (Städelschule), zu dem 1996 eine von mir ( zusammen mit Prof. Peter Weibel; heute ZKM-Leiter, Karlsruhe) herausgegebene Anthologie unter dem Symposionstitel erschienen ist; zu dieser wissenschaftstheoretischen Anthologie mit 19 Beiträgen siehe Cover-Abbildung (Bild unten) und Links "Publikationen“, „Evolutionäre Symmetrietheorie“ sowie ausführlich „PDF EST“.

Dieser Anthologie-Band beinhaltet auch meinen Beitrag "Evolutionäre Symmetrietheorie und Universale Evolutionstheorie. Evolution durch Symmetrie und Asymmetrie" (S. 255-284; siehe Link PDF EST), der in Rezensionen viel Anklang gefunden hat; darin neueste Überlegungen von mir. Die Extra-Website „Evolutionäre Symmetrietheorie“ mit Rezensionen beinhaltet die Wiedergabe eines Vortrags von mir; Vorlesung am 17/01/2002 an der Uni Tübingen „Evolutionäre Symmetrietheorie und Ars evolutoria. Wechselwirkungsprinzip Asymmetristion/Symmetristion“. Die Vorlesung mit Videos und  eine Vernissage-Aufzeichnung zu einer Ausstellung meiner ars evolutoria in Tübingen finden Sie im Internet unter:

http://www.timms.uni-tuebingen.de/List/List01

Der Physiker/Mathematiker Siegfried Großmann (Marburg) hatte 1990 die in meinem Symmetriebuch dargestellte Hypothese, Symmetrie als umgreifendes, leitendes, strukturierendes, verursachendes Element der Evolution zu verstehen, in einer Rezension gewürdigt (Physikalische Blätter 46, Nr.12/1990, S. 498; vgl. Link „Symmetrie als Entwicklungsprinzip“). Mit dem Symposion(sband) sollte die Idee, dass Symmetrie als "Ursache, Quelle und Triebkraft evolutionärer Dynamik" aufgefasst werden kann, durch andere Forscher  und Fachrichtungen eine „Fortsetzung und Steigerung" (so Großmann) erfahren.

Großmann rezensierte 1997 die Anthologie und schrieb zusammenfassend  u. a., Symmetrie werde dargestellt „als Rahmen, Leitbild, Verursacher von Dynamik, von Geschehen, von Entwicklung. Bifurkation und Symmetriebrechung, auch Chaos in der Entwicklung von Systemen sind es, durch additive und geometrische Symmetrien charakterisiert, was evolutionäre Symmetrietheorie meint." (Phys. Bl. 53 (1997) Nr. 12, S. 1228.)

Die Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" beurteilte das EST Projekt - und die "großartige", "lesenswerte" Anthologie - 1997 in einer Rezension mit dem Helmholtz-Satz: "Möglicherweise wird dieses Buch in der Zukunft von hohem Wert sein als Leitfaden zur Entdeckung neuer allgemeiner Charaktere der Naturkräfte"

Dieses Zitat hat bis heute Aufforderungscharakter: Autoren/Autorinnen aus den verschiedenen Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften wie auch der Kunst mit wirklich neuen Ideen zum Thema EST möchte ich heute erneut ermutigen, sich an einer geplanten weiteren "Fortsetzung und Steigerung" des EST-Projektes zu beteiligen; ein Fortsetzungsband zur EST könnte gelingen (evtl. mit einem Symposion vorher). Bei Interesse schreiben Sie mir bitte.

Projekt "Reform der DOCUMENTA":

 

 

"EVOLUTIONÄRE  SYMMETRIE - THEORIE:
Selbstorganisation und dynamische Systeme" - mit 19  Beiträgen (Hrsg. Werner  Hahn und Peter Weibel): Autoren der Anthologie mit 284 Seiten sind Olaf Breidbach, Friedrich Cramer, Karl Edlinger, Manfred Grasshoff, Wolfgang Friedrich Gutmann, Werner Hahn , Hermann Haken, István Hargittai, Magdolna Hargittai, Ludwig Huber, Bernhard Irrgang, Michael Klein, Peter Klein, Klaus Mainzer, Dénes Nagy, Axel Pelster, Otto E. Rössler, Hermann J. Roth, Peter Weibel, Michael Weingarten, Franz M. Wuketits. (Siehe Link „PDF EST“!)


 

Der "Fall Documenta" ist mittlerweile in die Justiz-Geschichte eingegangen:  Dies wird einerseits belegt durch Veröffentlichungen in der Neuen Juristischen Wochenschrift: 22/1993 und 17/1997; a. a. O. 1997 auch Prof. Dr. Friedhelm Hufens Aufsatz "Muß Kunst monokratisch sein? Der Fall documenta", S. 1112-1114. Dazu - in ausführlichster Dokumentation - auch meine vier Publikationen:

 

"Documenta IX - Willkür statt Kunstfreiheit!?: Eine Streitschrift zur Demokratisierung staatlicher Kunstförderung" (1992; seit 1995 im Verlag Art & Science, "Documenta vor Gericht: Eine Initiative zur Reform des staatlichen Kunstbetriebs" (1997, Art & Science),„Fall Documenta: Kampf für Kunstfreiheitsgarantie und Willkürverbot (2002, Art & Science), „Documenta-Demokratisierung: Wege zu einer Hessischen documenta Akademie mit d12-Kritik“ (2007), Art & Science). Siehe Links „Documenta -Demokratisierung“, „Kunst-Beurteilung - Kriterien“ und „Publikationen"!

 

Meine vier  documenta-Publikationen (dB1, dB2,dB3 und dB4) sind als Neo-Readymades der ars evolutoria interpretierbar. Die 4 Veröffentlichungen haben inhaltlich zusammen mit Gerichtsverfahren, Aufsätzen, Aktionen und einer Petition im Hessischen Landtag eine documenta-Reform eingeleitet. dB1 – dB3 sind von mir als Ausdruck von "Justiz-Art" (legal art, juridical art, art of justice) und  - zuletzt - "political art" interpretiert worden; dB4 als „Journalistic-art“ (journalism-art, publicist-art) mit BLOGGING-art der ars evolutoria (ausführlich hierzu den  LinkDocumenta - Demokratisierung“ mit Hinweisen zu anderen abrufbaren Websites).

Nur zusammen mit einer politischen Entscheidung des Landes Hessen - so hoffte ich (bis heute 2007) leider vergebens - wird wohl die mächtige "private" (!) documenta-Institution (GmbH) tiefgreifend zu verändern sein:

Hufen fordert mit mir eine öffentliche documenta-Satzung, so dass endlich über grundrechtskonforme documenta-Strukturen - zukünftig - eine Demokratisierung und Pluralisierung der staatlichen Kunstförderung erfolgen werden.

Aktuell zur d12:
(hierzu Link PDF documenta12)

Öffentliches Geld mit einem Etat von 9,5 Millionen Euro fließt in die documenta 12:

Documenta-Leiter Roger M. Buergel (er lehrte Kunstgeschichtliches, war Sekretär des Aktionisten Hermann Nitsch und hat seine Ehefrau Ruth Noack - als „Kuratorin“ -  ins d12-Team geholt) stehen zur d12 (vom 16.06. - 23.09.2007; für 100 Tage) zur freien Verfügung Steuer-Gelder der Stadt Kassel (3,5 Mio.), von Land Hessen (3,5 Mio.) und der Kulturstiftung der Länder (2,5 Mio.). Zum restlichen documenta-Etat (9,5 Mio.) werden die früheren „privaten“ Hauptsponsoren VW, Telekom und Deutsche Bahn keine Finanzmittel mehr zuwenden; die Sparkassen -Finanzgruppe sponsert indessen weiterhin die documenta als nicht-staatlicher Hauptsponsor und glaubt tatsächlich zur d12 „Wir bringen den Menschen die Kunst näher“ (ganzseitige Anzeige in art 12/06 S. 61 zur d12). Ich stellte vor der d12-Eröffnung auf dieser Website die Frage: Wollen denn die Gemeinwohlorientierung wünschenden Sparkassenkunden bei aller kommunaler Verankerung (öffentlicher Rechtsform) der S-Finanzgruppe Kochkunst - Kochen als Kunst? auf der d12 sehen (besser: riechen, schmecken)?- Mittlerweile ist klar, dass der spanische Koch (d12-Nicht-Kunst-Vertreter) nicht einmal vor Ort kocht.

Fortan sollten in Kassel - so lehrt es der FALL DOCUMENTA - eigentlich keine Verstöße mehr gegen Kunstfreiheitsgarantie und Willkürverbot (Gleichbehandlungsgebot) zugelassen werden können! Hierzu auch ein Leserbrief von mir in der Frankfurter Rundschau vom 7.11.1998, S. 20. Mehr dazu in den Links „Kunstbeurteilung - Kriterienund „Documenta – Demokratisierung“.

Der „Künstlerische Leiter“ Buergel indessen – berufen von einer Findungskommission, die bei ihrer d-Chef-Auswahl wiederum an keinerlei Vorgaben gebunden war – hat für Erstaunen und Provokation gesorgt:

Die Bekanntgabe des ersten zur d12 eingeladenen „Künstlers“ sorgte für einen „Paukenschlag“ (FAZ Nr. 250), handelt es sich doch um einen spanischen Star-Koch (Ferran Adrià): Buergel will zur d12 „ohne Kunstbegriff“ auskommen und den „Bildungsauftrag von Documenta“ dadurch bereichern, dass es auch etwas von Adriàs Kochkunst zu essen gebe (FAZ). Zur Frage „Kann Kochen Kunst sein?“ sagte der eingeladene Küchenchef aber mit Recht selbst: „Ich bin Koch. Kochen kann zwar künstlerische Züge annehmen, aber das berechtigt mich nicht zu sagen: Ich bin Künstler! Das wäre respektlos anderen Künstlern gegenüber. Ich hätte auch keine Lust, dass ein Maler mit Lust am Kochen gleich meint, er könne sich Koch nennen … Ich wollte nie Kunst mit Lebensmitteln machen.“ (art 12/2006, S. 57.)

Fazit: Der FALL DOCUMENTA - die grundrechtsbedeutsame Debatte um Kunstfreiheitsgarantie und Willkürverbot (Gleichbehandlungsgebot) - wird über die monokratisch-kunstlenkende Buergel-d12 hinaus weiterzuentwickeln sein: „Ein vierter aufschlussreicher Fortsetzungsband zur Documenta-Reform könnte entstehen“, formulierte ich an dieser Stelle zu Beginn des Jahres 2007 – mittlerweile ist ein 184-seitiges Werk als 4. Band des Autors zur documenta erschienen:“Documenta-Demokratisierung: Wege zu einer Hessischen documenta Akademie mit d12-Kritik“.

Werner Hahn s Kampf für Kunstfreiheit und Willkürverbot im Kunstbetrieb findet in dB4 seine Fortsetzung: Die BUERGELiade 2007 scheiterte – wie zu erwarten war ( siehe im Buch „Tagebuch“-Texte S. 108 ff. und d12-Verrisse S. 166 ff. sowie Essays). Das im Buch entwickelte HdA-Modell („Hessische documenta Akademie“ S. 41-66.) liegt zur Zeit der Fachabteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Prüfung vor; radikale DOCUMENTA-Erneuerungen sind vonnöten. dB4 spiegelt in BLOGGING-art aktuelle Kunstszene/Kunstmarkt-Aktivitäten  wider. Erste d12-„Verrisse“ veröffentlicht das Buch in einer Dokumentation S. 175-181.

Im Internet finden sich unter http://blog.hna.de weitere heftige Verrisse der BUERGELiade (ebenda z. Zt. über 90 "Verrisse" in Auszügen; BLOG anklicken und nur das Wort "Verrisse" in die SUCHEN-Maske eingeben oder auch „documenta“ oder „Kultur“ und Werner Hahn):
Die Titel der Verrisse-Dokumentation ("Mahnmal" zwecks erforderlicher Documenta-Reform im Hinblick auf die documenta 13 - Juni 2012) lauten:

1. "DOCUMENTA-DEMOKRATISIERUNG tut not: documenta12-Verrisse"

2. "Documenta am Ende: Verrisse zur gescheiterten documenta 12 - Teil 2.
Schönfärberei und Kritikerschelte („Lynchmob“, „Rülpswettbewerb“) durch den BUERGELiade-Chef"

In einer Rezension des Buches (nach www.mittelhessen.de) lesen wir:

Werner Hahn präsentiert viertes Buch zur Kunstschau

 Werner Hahn aus Mornshausen gibt die Hoffnung auf eine Reform nicht auf: "Documenta-Demokratisierung" heißt sein inzwischen viertes Buch, in dem er auf 184 Seiten mit den Machern der Kasseler Kunstschau hart ins Gericht geht.

Zielscheibe ist unter anderem der Kurator der documenta zwölf, Roger M. Bürgel. "Zur Würde der documenta wird die d12 - historisch gesehen - sicherlich nichts beitragen", schreibt Hahn. Bürgel und seine Vorgänger, würden als Kuratoren mit einer solchen Macht ausgestattet, dass sie als Alleinherrscher dem einen Künstler Tür und Tor öffnen, den anderen aber aus subjektiven Gründen aussperren.

Ein spanischer Koch, der nicht einmal vor Ort kocht, sei keine Kunst, sagt Hahn. Ebenso wie die gelochte Plastikwanne, mit der Besucher zum aktiven Teil des Kunstwerks, beziehungsweise "Nicht-Kunst-Werks" werden sollen, seien in die documenta zwölf "eingeschleust" worden.

Hahn wirft schließlich die Frage auf, ob eine Veranstaltung wie die documenta überhaupt demokratisch werden könne - und bejaht sie für sich. Seine Forderung: Die Ausstellung muss weg vom System einer Ein-Mann/Frau-Show zu einer Mehrheitsentscheidung darüber, was ausgestellt wird und was nicht. Die Auswahl der Künstler müsse ein Gremium treffen - vielleicht sogar eine "documenta-Akademie" nach dem Vorbild der "Academy", die für die Oscar-Verleihung zuständig ist. Modelle dafür stellt Hahn ausführlich vor. Spezialwissen ist gefragt. Mit "Documenta-Demokratisierung" präsentiert der Mornshäuser seine vierte Publikation über die Kasseler Kunstausstellung - und seine vierte, in der er mit den Machern ins Gericht geht. Inhaltlich fordert "Documenta-Demokratisierung" dem Leser einiges an Hintergrundwissen über die documenta und ihre Geschichte ab - das der Autor mit Sicherheit hat. (S. Polig; 28.07.07.)

Wer sich für die Reform (Pluralisierung staatlicher Kunstförderung) - zusammen mit mir und anderen - einsetzen möchte, sollte mir doch schreiben. Es lohnt sich:

Wir sollten gemeinsam aus künstlerischer Perspektive eine Demokratisierung der Künstlerauswahl zu documenten durchsetzen: Für KünstlerInnen gilt es, eine heute oft institutionalisierte „Niedrig“-Kunst – eine staatlich geförderte (absurde oder banale, „arme“) Anti-Kunst, Nullform-Kunst (siehe Kochkunst-Beispiel) – endlich zu entmachten, d. h. eine zulässige Kunstpolitik durchzusetzen!

Unser Staat als Kulturstaat muss - entgegen der „anything/everything goes“-Maxime von Nicht-Kunst-als-Kunst-Designatoren - entscheiden, was denn nun „Kultur“ (Kunst, Qualität) ist, wenn er die Kunst bewahren, schützen, vermitteln, fördern will. Die  Links „Demokratisierung der Documenta“ (ebenda ausführlicher zum 4. documenta-Buch (dB4) ) und „Kunstbeurteilung - Kriterien“ meiner Homepage sollen mithelfen, Kunst aus dem Würgegriff kunstlenkender und kunstfeindlicher Kritiker, Händler und reicher Sammler zu befreien.

Ihr Engagement proDocumenta-Reform“ und gegen staatlichen Kunstdirigismus (Kunstzensur) ist also gefragt. KünstlerInnen sollten nicht resignieren! 

Schöne Grüße!  Werner Hahn, Projektleitung